Erhöhter Augendruck –
Ursachen und Risiken

24.08.2022
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Als Augendruck bezeichnet man den Druck, der vom Kammerwasser im Innern des Auges nach aussen wirkt. Dieser Druck hält das Auge in seiner kugelartigen Form. Starke Schwankungen können nicht nur vorübergehende negative Auswirkungen auf unser Sehvermögen haben, sondern auch bleibende Schäden am Sehnerv verursachen.

Was ist der Augendruck?

Als Augendruck bezeichnet man den Druck, der vom Kammerwasser im Innern des Auges nach aussen wirkt. Daher kommt auch der in der Fachsprache verwendete Begriff “intraokularer Druck (IOD)”. Dieser Druck hält das Auge in seiner kugelartigen Form. Das Kammerwasser besteht hauptsächlich aus Wasser und wird durch spezielles, zirkuläres Gewebe hinter der Iris (Regenbogenhaut) produziert und auch abgebaut. Im gesunden Auge herrscht ein natürliches, minimal schwankendes Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss. Verschiebt sich diese Balance in die eine oder andere Richtung, kann dies schwerwiegende Folgen für den Augendruck haben.

Ursachen

Normalerweise bewegt sich der Augendruck in einem Bereich um 15,5 mmHg. Ein Unterdruck gilt meist unter 10 mmHg und die obere tolerable Grenze liegt bei 21 mmHg. Die Abweichungen können verschiedene Ursachen haben – vor allem bei betagten Personen sind diese sehr vielfältig. Eine gründliche Abklärung ist hierbei besonders wichtig, um allfällige Schäden am Auge zu vermeiden. Ein erhöhter Druck entsteht entweder aufgrund einer Überproduktion an Kammerwasser oder eines verstopften Abflusses. Diesen Problemen können anatomische Veränderungen am Augengewebe oder Gefässsystemen zugrundeliegen. Damit sich dann eine Erhöhung des Augendrucks einstellt, muss nur eine geringfügige Änderung des oben beschriebenen Gleichgewichts auftreten – wir nennen dies Auslöser. Diese Auslöser können wiederum bedingt sein durch Grunderkrankungen wie:

  • Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit)

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • zu niedriger oder zu hoher Blutdruck

  • Antidepressiva

  • Genetische Disposition

Da die Risikofaktoren und Auslöser vielfältig sind, können regelmässige Routinekontrollen sehr wertvolle Informationen auch bezüglich versteckte Erkrankungen liefern. Je früher ein erhöhter Augendruck identifiziert wird, desto schneller kann er behandelt werden. Bleibt er lange unbemerkt, kann es zu bleibenden Schäden am Sehnerv kommen – die Person leidet an Gesichtsfeldausfällen und man spricht dann von einem Glaukom (auch Grüner Star genannt).

Risiken

Ein gut eingestelltes Gleichgewicht der Kammerwasserproduktion und -abfluss im Auge ist äusserst wichtig. Starke Schwankungen können nicht nur vorübergehende negative Auswirkungen auf unser Sehvermögen haben, sondern auch bleibende Schäden am Sehnerv verursachen. Durch den erhöhten Druck können Teile des Sehnervs abgeklemmt werden und die unzureichende Nährstoffzufuhr kann die Nervenzellen zum Absterben bringen. Dies sind fatale Auswirkungen, die selbst operativ nicht korrigiert werden können. Es kommt dann im Extremfall zur Erblindung.

Zeit ist von entscheidender Bedeutung bezüglich des Regenerationsprozesses und der Heilungschancen. Steigt der Druck etwa plötzlich an, so spricht man von einem Glaukom-Anfall, welches einen augenärztlichen Notfall darstellt. Bemerkbar macht sich dieser durch eine plötzliche Sehverschlechterung, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Diagnostik

Wenn ein erhöhter Augendruck vorliegt, wird meist als erstes eine Ophthalmoskopie durchgeführt, welche die Möglichkeit bietet, den Augenhintergrund genauer zu betrachten. Dies ermöglicht es, allfällige degenerative Veränderungen oder eine Sehnerv-Problematik zu erkennen.
Natürlich wird bei konkretem Verdacht auf einen erhöhten Augendruck dieser auch gemessen. Dies geschieht mittels einer Tonometrie, wobei das kleine Messköpfchen des Tonometers durch Druck auf die Hornhaut den Augeninnendruck bestimmt. Diese Untersuchung lässt, nebst der Feststellung des tatsächlichen Augendrucks, auch Rückschlüsse auf allfällige verschiedene Formen eines Glaukoms zu. Der Kammerwinkel – und somit der Schlemm-Kanal (Abfluss des Kammerwassers) – kann mit einer Gonioskopie genauer betrachtet werden.
Wurden bereits potentielle Einschränkungen oder eine Betroffenheit des Sehnervs entdeckt, kann anhand einer Perimetrieuntersuchung die Grösse des Gesichtsfeldes bestimmt werden. Dies ermöglicht es, Gesichtsfeldausfälle zu detektieren und zu bestimmen.

Bei weiteren Fragen zu diesem oder einem anderen augenärztlichen Thema stehen Ihnen unsere Spezialisten der Augenärzte Zürich selbstverständlich gerne jederezeit zur Verfügung. Leiden Sie unter unklaren Symptomen? Zögern Sie nicht sich unverbindlich bei uns zu melden – wir verschaffen Ihnen Durchblick!

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